Great Barrier Reef
- Schorch
- 21. Juli 2024
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 1. Jan.

"Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste." Susan Sontag
… wenn wir schon mal da sind, wollen wir natürlich auch zum Great Barrier Reef. Soll ja schön sein. Und das ist es auch, es ist sogar fantastisch.
Es ist die größte von Lebewesen geschaffene Struktur auf der Erde und ist sogar vom Weltall aus zu sehen. Ca 2.300 km lang umfasst das Ökosystem tausende Riffe und hunderte Inseln.
Es war anders (schön) als drüben am Ningaloo Reef. Die Korallen vielfältiger und bunter, einige Fischarten, die wir wieder erkannten, deutlich größer. Wir waren weiter draußen, das Wasser tiefer und klarer. Um dahin zu kommen, muss man eine Tour buchen. Meistens werden Tagestouren angeboten. Es gibt auch Halbtagstouren und Überfahrten zu Inseln, wo man dann vom Strand schnorcheln kann und auf der Insel den Wald erkunden oder einfach am Strand rumliegen.
Die Fülle der Touranbieter ist unübersichtlich, es artet in Arbeit aus, sich was passendes rauszusuchen. Wir haben uns in Cairns in einem Infocenter helfen lassen. Letztlich sind die Angebote alle sehr ähnlich – ein Boot, in der Regel ein Katamaran wegen dem geringen Tiefgang und der ruhigeren Überfahrt mit bis zu 50 Gästen und etwa 15 Crewmitgliedern fährt zum Riff. Sie haben dort ihre Spots, wo sie immer hinfahren und sich auskennen. Denn sie bieten auch geführte und meeresbiologische Schnorchelgänge an. Dort haben sie Anker Bojen an schweren Beton Quadern. Gleichzeitig zum Schnorcheln werden auch Tauchgänge angeboten für zertifizierte Taucher und „Schnuppertauchgänge“.
Australien ist ein sehr auf Sicherheit bedachtes Land, überall Warnschilder und Sicherheitshinweise. In Queensland ist das noch eine Spur strenger. Am Ningaloo Reef bei unserer Walhai Schwimmtour haben wir auch ein Formular ausfüllen müssen über eventuelle gesundheitliche Einschränkungen. Das wurde dann eingesammelt und gut. In Cairns und auch bei unserer zweiten Tour ab Port Douglas zwei Tage später, sind sie gleich über mein Kreuzchen bei Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen und dass ich dafür Medikamente nehme gestolpert. Es kam dann jemand zum Gespräch! Wie lange habe ich das schon, was für Medikamente, ob ich nicht besser eine Schwimmweste oder wenigstens eine Schwimmnudel benutzen möchte, ich soll nicht so weit weg vom Boot und immer mit Buddy, also Kathrin zusammen unterwegs sein (wo ich doch viel lieber allein wie ein Riffhai meine Runden drehe). Bei der zweiten Tour haben sie mir einen Schnorchel mit rotem Klebeband am oberen Ende verpasst – dass sie mich auch ja verfolgen können. Aber okay, wir waren sicher aufgehoben – auch ein gutes Gefühl.
Bei unserer ersten Tour mit dem Veranstalter „Reef Experience“ war das Meer noch sehr bewegt von den Schlechtwetter Tagen vorher, die Wellen haben uns im Wasser hin und her geworfen und es war „frisch“ (25° Wassertemperatur), aber wir konnten uns nicht satt sehen. Das Zähneklappern hat uns dann doch nach circa 45 Minuten raus getrieben. Die Crew auf diesem Schiff war sehr jung, fröhlich und engagiert. Es waren verschiedenste Akzente rauszuhören. Auch eine junge deutsche Frau war dabei, als Assistentin der Fotografen. Sie hatte hier einen „Work and Travel“ Job. Es wurden zwei verschiedene Stellen im Riff angefahren. Dazwischen eine Mittagspause und aufwärmen an Deck.

Bei unserer zweiten Tour mit Silver Sonic in Port Douglas ging es sehr routiniert zu, wie auf einem Flughafen – nach dem Einchecken am Terminal wurde man an Souvenirshops vorbei zu den Schiffen geführt zum Boarding. Diesmal bekamen wir auch Stinger-Suits, also Lycra-Anzüge, die vor den gefährlichen Quallen schützen sollen. Es war jetzt keine Saison dafür – zu kalt, aber sicher ist sicher. Wir fanden das gut, weil die Dinger auch die Körperwärme länger halten.
Mit diesem sehr schnellen Boot, 30 Knoten etwas über 50 km/h , wurden drei Spots angefahren. Zwischendurch wieder essen und aufwärmen und Info Briefings über das Riff und seine Bewohner. Auch auf beiden Touren Briefings, von wo bis wo und in welchem Winkel und Abstand zum Boot wir sein dürfen. Das war wieder eine spannende Erfahrung. Unter Wasser war es einfach nur großartig, wir wollten immer weiter schwimmen, doch man kann sich da draußen auch verlieren. Erschöpft und glücklich, auch ein wenig angekränkelt (immer wenn ich friere) wurden wir zu unserem Caravan Park gefahren. Wir überlegen schon, wo und wann wir das wiederholen können.
Achtung, der nun folgende Film ist fast 12 Minuten lang, aber trotzdem schön ; )
Es lohnt sich, das auf einem großen Bildschirm anzugucken.
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